Bes­ser als Chlor­he­xi­din

Chemikalien belasten den Körper, schwächen die Selbstheilungskräfte und haben meist massive Nebenwirkungen. Chlorhexidin ist eine häufig verordnete Substanz in der Zahnheilkunde. Es gibt einige natürliche Alternativen mit besserer Wirkung.

Chlor­he­xi­din (Chlor­h­ex­a­med, Cor­so­dyl) wird ent­we­der als Spü­lung bei Par­odon­ti­tis oder star­kem Kari­es­be­fall ver­ord­net.

Auch im Buch “Zahn­arzt­lü­gen” von Doro­thea Brandt wird Chlor­he­xi­din als die Zau­ber­zu­tat zur Kari­es­hei­lung ange­ge­ben. Aber dort wird auch Fluo­rid emp­foh­len und bei­de Emp­feh­lun­gen kann ich aus holis­ti­scher Sicht nicht befür­wor­ten.

Was ist Chlor­he­xi­din genau?

  • Es ist ein che­mi­scher Wirk­stoff (Chlor­he­xi­din dicluco­nat oder auch,1′-Hexamethylenbis[5-(4‑chlorphenyl)biguanid]) mit anti­bak­te­ri­el­ler Wir­kung.
  • Es wirkt gegen gram-posi­ti­ve und gram-nega­ti­ve Bak­te­ri­en, wes­halb es gegen Kari­es und Par­odon­ti­tis ein­ge­setzt wird
  • Es macht bei län­ge­rem Gebrauch Ver­fär­bun­gen an Zäh­nen und Zun­ge
  • Es ver­än­dert das Geschmacks­emp­fin­den

Muss es immer die che­mi­sche Keu­le sein?

Wer bewusst und ganz­heit­lich Krank­hei­ten ver­hü­ten möch­te fragt sich, ob es natür­li­che Alter­na­ti­ven zu Chlor­he­xi­din gibt. Denn nach­dem eine  Stu­die, die in der wis­sen­schaft­li­chen Zeit­schrift Free Radi­cal Bio­lo­gy and Medi­ci­ne ver­öf­fent­licht wur­de, zeig­te, dass Mund­spü­lun­gen mit Chlor­he­xi­din zu Blut­hoch­druck und ernst­haf­ten Herz­krank­hei­ten füh­ren kön­nen, soll­te man die Anwen­dung zumin­dest kri­tisch hin­ter­fra­gen.  Schon eine zwei­ma­li­ge Anwen­dung am Tag kann die­se Neben­wir­kun­gen ver­ur­sa­chen. 

Wel­che natür­li­che Alter­na­ti­ven gibt es?

In einer ira­ni­schen Stu­die (Rad­afs­har G, Ghot­biz­adeh M, Saa­dat F, Mir­far­ha­di N. Effects of green tea (Camel­lia sinen­sis) mou­th­wa­sh con­tai­ning 1% tan­nin on den­tal plaque and chro­nic gin­gi­vi­tis: a dou­ble-blin­ded, ran­do­mi­zed, con­trol­led tri­al. Jour­nal of inves­ti­ga­ti­ve and cli­ni­cal den­ti­stry 2015) wur­de ein­deu­tig bewie­sen, dass die Wirk­sam­keit einer Grün­tee-Mischung aus 200g Grün­tee und 1 Liter Was­ser (30 Minu­ten zie­hen) genau die glei­che Wirk­sam­keit auf Par­odon­ti­t­i­den hat, wie Chlor­he­xi­din.

War­um also eine Che­mi­ka­lie ver­wen­den, die aus­ser­dem die Zäh­ne ver­färbt und das Geschmacks­emp­fin­den ver­schlech­tert?

Und im Kampf gegen Kari­es, wirkt Xylit bes­ser als Fluo­rid oder Chlor­he­xi­din. Dies zeig­te eine fin­ni­sche Stu­die aus dem Jahr 2000 (»Jour­nal of Den­tal Rese­arch«, Band 79(3), Sei­ten 882 bis 887), an der 195 Müt­ter von Neu­ge­bo­re­nen teil­nah­men. 120 Frau­en, die eine hohe Strep­to­kok­ken­po­pu­la­ti­on auf­wie­sen, kau­ten in der Zeit von 3 bis 24 Mona­ten nach der Geburt vier­mal täg­lich Xylit­kau­gum­mi. Die ande­ren Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen erhiel­ten im sel­ben Zeit­raum alle sechs Mona­te eine Lack­be­hand­lung mit Fluo­rid (Stär­kung des Zahn­schmel­zes) bezie­hungs­wei­se mit Chlor­he­xi­din (Redu­zie­rung der Bak­te­ri­en­dich­te). Im Alter von zwei Jah­ren wie­sen 9,7 Pro­zent der Kin­der aus der Xylit-Grup­pe eine Strep­to­coc­cus-mutans-Besied­lung auf im Ver­gleich zu 28,6 Pro­zent der Kin­der aus der Chlor­he­xi­din-Grup­pe und 48,5 Pro­zent aus der Fluo­rid-Grup­pe. Eine Nach­un­ter­su­chung der­sel­ben Kin­der im Alter von fünf Jah­ren ergab, dass die Zäh­ne der Kin­der aus der Xylit­grup­pe um 70 Pro­zent weni­ger Kari­es­schä­den auf­wie­sen als die Kin­der der bei­den ande­ren Grup­pen (»Jour­nal of Den­tal Rese­arch«, Band 79(11), Sei­te 1885 bis 1889).

War­um soll­te man Chlor­he­xi­din zur Kari­es­be­kämp­fung ein­set­zen, wenn es Ver­fär­bun­gen macht, den Geschmack ver­än­dert und schlech­ter wirkt als Xylit (Bir­ken­zu­cker)?

Bir­ken­zu­cker (Xylit) ist ein natür­lich vor­kom­men­der Zucker­al­ko­hol ohne alko­ho­li­sie­ren­de Wir­kung und wirkt spe­zi­fisch gegen Kari­es­bak­te­ri­en im Mund. Dies ist bereits in den 70er Jah­ren in der Tur­ku-Stu­die nach­ge­wie­sen wor­den.

War­um soll­te man sei­nen Kör­per belas­ten, wenn man es ver­hin­dern kann?

Der holis­ti­sche Ansatz setzt ein eigen­ver­ant­wort­li­ches  und bewuss­tes Han­deln vor­aus. Wer die Selbst­hei­lungs­kräf­te nut­zen möch­te, muss immer dar­auf ach­ten, die natür­li­chen Fähig­kei­ten des Kör­pers zu unter­stüt­zen und nicht zu schwä­chen.

Neben der Stress­re­duk­ti­on ist unbe­dingt ein bewuss­ter Umgang mit Che­mi­ka­li­en zu nen­nen. Die­se schwä­chen lang­fris­tig das Immun­sys­tem. Wo sie ersetz­bar sind, soll­te man sie gegen natür­li­che Alter­na­ti­ven aus­tau­schen.

Dane­ben ist unbe­dingt zu beach­ten, dass Che­mi­ka­li­en aller Art, ob in Form von Kos­me­ti­ka, Des­in­fek­ti­ons­mit­teln, Wasch­mit­teln, anti­bak­te­ri­el­len Agen­ti­en, Pes­ti­zi­den u.v.m  die natür­li­che Bak­te­ri­en­flo­ra der Haut, Schleim­häu­te und des Darms ver­än­dern. Die­se Sub­stan­zen soll­ten regel­mä­ßig aus dem Kör­per aus­ge­lei­tet und ent­gif­tet wer­den. Darm­rei­ni­gung und Darm­sa­nie­rung sind dabei hilf­rei­che Maß­nah­men. Die­ses The­ma wird in einem wei­te­ren Blog­post näher betrach­tet und ist hier nur der Voll­stän­dig­keit hal­ber erwähnt.

Bes­ser ist es, den Kör­per erst gar nicht zu belas­ten

Um den Kör­per erst gar nicht mit schä­di­gen­den Sub­stan­zen zu belas­ten und ihn ent­gif­ten zu müs­sen, soll­te die Ver­wen­dung che­mi­scher Sub­stan­zen auf ein Mini­mum redu­ziert wer­den. Eine sinn­vol­le Maß­nah­me wäre Chlor­he­xi­din gegen die oben genann­ten Alter­na­tiv­pro­duk­te aus­zu­tau­schen.

 

Herzlichst

Teilen:

Newsletter

Melde dich hier an, um regelmäßig Zahngesundheitsnews zu erhalten: