Heute möchte ich über eine meiner Leidenschaften schreiben.
Den Wald!
Schon in meiner Kindheit war der Wald ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.
Einerseits spielten wir Kinder wahnsinnig gerne hinter den Bäumen und bauten Tipis oder Hütten aus gesammeltem Holz.
Andererseits erinnere ich mich mit grosser Freude an die Waldwanderungen mit meiner Oma, die eine ganz besondere Beziehung zur Natur hatte.
Sie verschmolz regelrecht zu einer Einheit mit Pflanzen und Tieren.
Es war fast so,als könnte sie die Sprache des Waldes verstehen.
Sie zog sich sehr oft dorthin zurück,um sich von der harten Arbeit auf dem Bauernhof und der Familie
( sie hatte 6 Kinder )zu regenerieren
Ich liebte es,wenn meine Großmutter die Planzen und Pilze beschrieb und wie ihre Augen dann zu leuchten begannen.
Diese tiefe Liebe zum Wald scheine ich geerbt zu haben.
Im Wald fühle ich mich geborgen,beschützt,atme gesunde, frische Luft,die mich von innen reinigt.Die Lichteffekte ,aber auch die Vielfalt an wunderschönen Objekten,begeistern mein Auge.
Die Bäume strahlen eine solche Kraft,Ruhe und tief Weisheit aus.
Manchmal überlege ich mir,wie alt der eine oder andere Baum wohl sein mag und was er bereits alles erlebt hat.
Manch alter Baum hat mindestens schon einen Krieg erlebt und steht immer noch fest verwurzelt an seinem Platz.
Sicher hat er schon einige Verletzungen erlebt, was ihn jedoch nicht zu Fall gebracht hat.
Solche Gedanken geben mir immer wieder Kraft.
Zu sehen, dass der Wald mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit „ist“.
Er ist da und lässt sich nicht so schnell „umhauen“.
Er ist geduldig und einfach da.
Diese Einfachheit des Seins beeindruckt mich.
In unserer heutigen Zeit braucht man Dinge von Bestand.
Dinge, die bleiben auch wenn es unbequem wird.
Dinge, die sich nicht so schnell vertreiben lassen.
Das was wir im Wald finden und oft als Unkraut betrachten ( Brennnesseln,Spitzwegerich,..)treten wir oft mit Füssen.
Oft ist genau dieses wertvoller als alles ,was wir für viel Geld in Supermärkten kaufen.
Wir verkennen den wahren Wert der Natur und des Waldes .
Wir haben verlernt zu erkennen, was uns wirklich nutzt.
Wir fallen auf Dinge herein, die sich uns aufdrängen.Zum Beispiel über Werbung.
Das Schlichte und „Unscheinbare“ hat keinen Stellenwert, sondern Protz und Aufdringlichkeit.
Dennoch bleibt der Wald !
Er lässt sich nicht kleinkriegen!
Selbst das sogenannte Waldsterben hat ihn nicht ausgerottet.
Er „ist“.
Er ist sich seiner Wirkung bewusst und wartet auf diejenigen,die seine Wirkung kennen und schätzen.
Das beeindruckt mich sehr!
Doch ich verspüre seit einigen Jahren einen Wandel.
Immer mehr Menschen werden bewusster und suchen die Nähe zur Natur und zum Wald!
Gerade in stressigen Zeiten erinnert man sich an die Ruhe,die der Wald auszustrahlen vermag.
Er schenkt Entspannung,Erholung aber auch Heilung!
Wolf-Dieter Storl beschreibt die magischen Eigenschaften des Waldes sehr liebevoll in seinem Buch „Ich bin ein Teil des Waldes“.
Er beschreibt, dass die Mystik der Natur darin liegt ,sich in ihr zu verlieren und eine innige Liebesbeziehung mit ihr einzugehen. Alles in der Natur ist beseelt und erst wenn wir die Sprache der Natur wahrnehmen, kann unsere Seele sie in Bilder verwandeln.
Unsere Vorfahren haben im Wald gelebt, sie waren ein Teil des grossen Ganzen und lebten nach den Regeln, die dort herrschten.Der Mensch aß von denselben Sträuchern wie die Tiere, aber man liess den wilden Tieren den Vortritt.
Erst wenn wir eins mit der Natur sind, dann kann sie in uns und durch uns wirken.
Aber warum herrscht heute oftmals solch eine Angst vor dem Wald und der Natur?
In unserer Gesellschaft scheint das Spielen der Kinder in Großstädten ungefährlicher eingeschätzt zu werden, als das Spielen im Wald.
Der Wald bekommt bereits über Märchenbücher etwas angsteinflössendes angedichtet.
Kinder, die naturnah erzogen werden empfinden keine Angst vor dem Wald.
Stadtkindern ist er jedoch fremd und wirkt gefährlich.
Wolf-Dieter Storl erklärt, dass die Entfremdung der Menschen vom Wald bereits im Neolithikum begann.
Damals begannen die Menschen grosse Flächen des Waldes zu roden und in Felder und Weiden umzuwandeln. Am Rande dieser Felder blieben Gift- und Heilpflanzen stehen, die immer mehr zusammen wucherten zu Hecken.
Somit war die Trennung zwischen der Wildnis und der kultivierten Welt gezogen.
Sporl liefert in seinem Buch eine sehr schöne Erklärung dafür, was den Wald für uns so wertvoll macht.
„Er schenkt Kraft“,sagt er.“Wenn wir in den Wald gehen und die Angstgedanken zurücklassen, kommen wir zu Hause an.Es ist eine innige Verbundenheit.Wir brauchen sie, um ganz und vollkommen zu sein.Viele glauben, wir seien als autonome Einzelgänger in diese Welt hineingeworfen worden.Aber wir sind Teil der Natur, sie lebt und wirkt in uns.Der Wald nährt mich, unsere Luft erhalten wir ausschliesslich über die Pflanzen.Auch seelisch sind wir verbunden.Unsere Seele nimmt die Beseeltheit der Natur wahr.Wir teilen ein ätherisches Feld. Wir brauchen die Bäume ,die Bäume brauchen uns.Haben wir die Natur nicht, fehlt uns das Gefühl der Geborgenheit, des Zuhause Seins und der Zugehörigkeit zur Welt.Der Wald ist die Quelle der Regeneration. Wir spüren das, wenn wir gestresst sind:Im Wald kommen wir auf gute Gedanken.Und finden Kontakt zu dem göttlichen Urgrund, der in uns ist:“
Diese Worte drücken genau das aus ,was ich schon immer gefühlt habe.
Der Wald ist eher Schutz als Gefahr!
Warum gibt es immer mehr Menschen, die sich mit dem Hobby oder besser gesagt mit der Leidenschaft “ Bush Craft“ beschäftigen?
Das Leben im Wald, in der Wildnis ist das ,was diese Menschen suchen.
Nicht das Campingerlebnis auf einem überfüllten Platz mit Unmengen fremder Menschen um sich herum.
Nein, diese Menschen suchen die Nähe zur Natur ,sie wollen sich wieder erden.
Sie sind auch davon überzeugt ,dass die Natur alles bevorratet, was wir zum Leben oder Überleben benötigen.
Ausserdem gibt es immer wieder Menschen, die dem sogenannten zivilisierten Leben den Rücken zuwenden und in den Wald ziehen.
Einer davon ist Marc Fraukes, der sich einen Kindheitstraum erfüllte, als er vor eineinhalb Jahren auf eine wunderschöne Lichtung im Odenwald zog.
Ich kann das gut nachempfinden, denn solche Gedanken kommen bei mir auch immer wieder auf.
Anfang diesen Jahres hatte ich mir eine zweiwöchige Auszeit im Chiemgau genommen und eine wundervolle Zeit erlebt.Ich lebte in einen kleinen Zimmerchen und versorgte mich selber. Viel benötigte ich nicht zum glücklich sein, denn ich hatte die Natur vor der Nase.Ich stapfte jeden Tag durch den hohen Schnee in den Wald und warf mich auf den Boden, wenn ich verschnaufen musste.Ich war alleine, aber fühlte mich nie alleine.Der Wald war wie ein Freund, dem ich alle meine Gedanken und Sorgen anvertrauen konnte.Es waren eindrucksvolle Erlebnisse ,die ich dort hatte.
Erst in dieser Stille bekommt man die Chance auf sich und seine innere Stimme zu achten.
Im lauten, stressigen Alltag unserer Zivilisation achtet man auf andere Sachen- vornehmlich auf Äusserlichkeiten.
Man verlernt mit sich glücklich zu sein und sucht stattdessen ständig nach dem Glück .
Dabei ist es so einfach !
Alles ist vorhanden und wir verfügen über sämtliche Fähigkeiten; wir haben nur vergessen, uns daran zu erinnern.
Weil wir durch unsere Aufgaben und Verpflichtungen so abgelenkt sind.
Würden wir mehr Zeit mit uns und der Natur verbringen, dann wären wir glücklicher und gesünder.
Davon bin ich überzeugt!
Ich hoffe, ich konnte euch meine Leidenschaft für den Wald vermitteln und euch inspirieren, sie mit mir zu teilen!
Eure Erfahrungen sind mir wichtig! Deshalb bitte ich euch, zu kommentieren und eigene Gedanken zu diesem Thema einzubringen.
Lasst unsere Liebe zur Natur wachsen, dann wächst die Liebe zu uns selbst!
Und wie ihr wisst, ist die Liebe das beste Heilmittel!
Mein Video zu diesem Thema:-)
https://youtu.be/4xKPQ_bHskc
In diesem Sinne!!
Alles Liebe für Euch!
Von Herzen Karin