DIY: Mund­spül-Pul­ver für eine gesun­de Mund­flo­ra

Mundspülungen enthalten häufig synthetische Zusatzstoffe. Wie man ganz einfach aus rein natürlichen Zutaten eine Basis für eine selbst hergestellte Mundspülung herstellt, die effektiv und wirksam ist, verrät dieser Artikel.

Pul­ver sind etwas groß­ar­ti­ges. So wie ich seit Jah­ren nur noch Zahn­pul­ver ver­wen­de, bin ich nun auch dazu über­ge­gan­gen ein Pul­ver für Zahn­spü­lun­gen zu ent­wi­ckeln. War­um ich Pul­ver so prak­tisch fin­de, möch­te ich dir ger­ne erklä­ren:

  • Es hält sich lan­ge
  • Es kann auf Rei­sen nicht aus­lau­fen
  • Auf Flug­rei­sen kann man es auch im Hand­ge­päck trans­por­tie­ren
  • Es ist leicht her­zu­stel­len
  • Es braucht kei­ne Kon­ser­vie­rungs­mit­tel

Als prak­ti­sche Mischung für eine natür­li­che All­round-Mund­spü­lung kann ich dir fol­gen­de Zusam­men­set­zung emp­feh­len:

  • 5 EL Hima­la­ya­salz
  • 2 EL Xylit
  • 2 Trop­fen 100% natur­rei­nes äthe­ri­sches Pfef­fer­minz­öl
  • 3 Trop­fen 100% natur­rei­nes äthe­ri­sches Zitro­nen­öl
  • 1 Trop­fen 100% natur­rei­nes äthe­ri­sches Nel­ken­öl

War­um die­se Zusam­men­set­zung?

Hima­la­ya­salz ist ein unr­sprüng­li­ches Salz, wel­ches  84 Mine­ra­li­en ent­hält und somit eine gute Quel­le für die Remi­ne­ra­li­sa­ti­on des Zahn­schmel­zes bie­tet. Aus­ser­dem wirkt es basisch auf den Spei­chel, was die­sen in sei­nem Rege­ne­ra­ti­ons­po­ten­ti­al unter­stützt. Nur wenn der Spei­chel im opti­ma­len pH-Wert von 7,0–7,4 liegt, kann er Säu­ren puf­fern und Schmelz remi­ne­ra­li­sie­ren. Wei­ter­hin ist Salz ein alt­be­kann­tes und natür­li­ches Mit­tel, um patho­ge­ne Bak­te­ri­en zu hem­men. Noch bis zum 2. Welt­krieg wur­de in Kran­ken­häu­sern mit Salz­soh­le des­in­fi­ziert, Kran­ken­zim­mer gerei­nigt und Wun­den aus­ge­wa­schen. Salz­soh­le als Gur­gel­lö­sung ist eben­falls ein bewähr­tes Haus­mit­tel bei Hals­schmer­zen und vor allem ohne syn­the­ti­sche Zusatz­stof­fe oder Kon­ser­vie­rungs­mit­tel.

Xylit ist ein natür­lich vor­kom­men­der Zucker­er­satz­stoff. Er wird aus Bir­ken- oder Buchen­rin­de gewon­nen, fin­det sich aber auch in Früch­ten wie Erd­bee­ren, Him­bee­ren und Pflau­men. Auch in unse­rem mensch­li­chen Kör­per, näm­lich der Leber, wird Xylit syn­the­ti­siert. Die über­ra­gen­de Wir­kung  auf die Kari­es­bak­te­ri­en­zahl führt dazu, dass Xylit inzwi­schen in vie­len Zahn­pfle­ge­pro­duk­ten ent­hal­ten ist. Es fin­det sich in Zahn­pas­ten, Kau­gum­mis und Mund­spü­lun­gen. Lei­der weiss man in die­sen fer­ti­gen Pro­duk­ten nie, wie­viel Xylit tat­säch­lich im Pro­dukt steckt. Aus­ser­dem sind meist bedenk­li­che Zusatz­stof­fe und Kon­ser­vie­rungs­mit­tel wie Natri­um­lau­ryl­sul­fat, nano­ska­li­ges Titan­di­oxid, Tri­closan und wei­te­re ent­hal­ten. Wer kei­ne die­ser syn­the­ti­schen Zusatz­stof­fe im Zahn­pfle­ge­pro­dukt haben möch­te, kann das umge­hen, indem  Xylit ent­we­der pur oder in Form von Zahn­pul­ver bzw. einer selbst­ge­mach­ten Mund­spü­lung ver­wen­det wird. Xylit ist durch zahl­rei­che Stu­di­en, seit Mit­te des 19. Jahr­hun­derts in sei­ner kari­es­pro­tek­ti­ven Wir­kung belegt und das Genia­le und Ein­zig­ar­ti­ge an sei­ner Wir­kung ist, dass es aus­schliess­lich und spe­zi­fisch auf die Kari­es­bak­te­ri­en wirkt. Die Bak­te­ri­en, die in der gesun­den Mund­flo­ra nichts zu suchen haben wer­den durch einen phy­si­ka­li­schen Vor­gang, der soge­nann­ten Osmo­se, zum Plat­zen gebracht und bei regel­mä­ßi­ger Anwen­dung vor dem erneu­ten Ansie­deln gehin­dert. Somit wirkt Xylit nach­ge­wie­se­ner Wei­se gegen Kari­es und ist durch die Tur­ku-Stu­die in sei­ner anti­bak­te­ri­el­len Wir­kung dem Fluo­rid und dem Chlor­he­xi­din als über­le­gen nach­ge­wie­sen wor­den.

Äthe­ri­sche Öle haben zum Teil des­in­fi­zie­ren­de, anti­bak­te­ri­el­le, anti­sep­ti­sche, ent­zün­dungs­hem­me­de, aber auch schmerz­stil­len­de Wir­kung. Pfef­fer­minz­öl, Zitro­nen­öl und Nel­ken­öl sind einer­seits atem­er­fri­schend und ande­rer­seits tra­di­tio­nell in Mund­pfle­ge­pro­duk­ten ver­wen­de­te natür­li­che Inhalts­stof­fe. Vor allem das Nel­ken­öl, mit sei­nem typi­schen Geruch nach Zahn­arzt­pra­xis, ist seit Gene­ra­tio­nen Bestand­teil von Fül­lungs­ma­te­ria­li­en und schmerz­stil­len­den Pas­ten. Wich­tig ist zu beach­ten, dass die benut­zen Öle aus 100% natur­rei­nem äthe­ri­schen Öl her­ge­stellt sind und kei­ne syn­the­ti­schen Bei­men­gun­gen haben. Am bes­ten kauft man sol­che Öle immer in Bio­qua­li­tät und mit dem aus­drück­li­chen Ver­merk 100% natur­rein.

Pfef­fer­minz­öl wirkt anti­bak­te­ri­ell, anti­vi­ral, abwehr­stei­gernd, anti­sep­tisch, befrei­end, bele­bend, ent­zün­dungs­hem­mend, ent­kramp­fend, epi­the­li­sie­rend, schmerz­stil­lend, zel­ler­neu­ernd und küh­lend.

Zitro­nen­öl wirkt anti­bak­te­ri­ell, leicht anti­vi­ral, anti­pa­ra­si­tär, abschwel­lend, des­in­fi­zie­rend, Abwehr­stei­gernd, immun­stim­mu­lie­rend, ent­stau­end, fie­ber­sen­kend und Gefäß­wand stär­kend.

Nel­ken­öl wirkt schmerz­stil­lend, anti­bak­te­ri­ell, gegen Pil­ze, ent­zün­dungs­hem­mend, anti­sep­tisch, immun­stim­mu­lie­rend.

Quel­le: Haus­apo­the­ke Äthe­ri­sche Öle von Maria M. Ket­ten­ring und Refe­rence Gui­de for essen­ti­al Oils.

Wie wen­det man das Pul­ver an?

Von der oben genann­ten Mischung rührt man 1/2 Tee­löf­fel in ein Glas Was­ser (250 ml) ein und spült damit mehr­fach am Tag den Mund.

Wel­che wei­te­ren Zahn­pfle­ge-Pro­duk­te kön­nen  selbst her­ge­stellt wer­den?

Neben dem Zahn­pul­ver und der Mund­spü­lung kann man auch Zahn­cremes, Pas­ten gegen Zahn­emp­find­lich­kei­ten, Anti­ka­ri­es-Gel für Kin­der, aber auch schmerz­stil­len­de Pas­ten bei Aph­ten und Ent­zün­dun­gen mischen. Vie­le die­ser Rezep­te und Inspi­ra­tio­nen ver­ra­te ich in mei­nem Ebook “Ganz­heit­lich gesun­de Zäh­ne”, aber auch in mei­nen Semi­na­ren und Work­shops. Wer dar­an inter­es­siert ist, wird über mei­nen News­let­ter über ent­spre­chen­de Ver­an­stal­tun­gen infor­miert.

Herzlichst

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